Hämoriden – ein Reizthema
6. September 2016Es beginnt oft mit einem Jucken am After, gefolgt von einem Brennen. Vielleicht findet man bei der Reinigung nach dem Stuhlgang sogar Blut auf dem Toilettenpapier. Gedanken an Darmkrebs schießen einem unwillkürlich durch den Kopf. Doch auch weniger gefährliche Erkrankungen benötigen Behandlung. Hilfe bei Hämoriden, und sei es nur durch eine Salbe, tut Not. Unbehandelt können sich diese nämlich zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem auswirken. Hämoriden sind keine Krankheit, jeder Mensch hat im Endbereich des Afters diesen Blutschwamm. Es ist eine Art Dichtung, um den Darm gegen Einflüsse von außen zu schützen und ich gleichzeitig nach innen zu verschließen. Wenn nun dieser Blutschwamm durch unterschiedliche Faktoren übermäßig zu wachsen ider gar zu wuchern beginnt, so bildet sich dass, was man gemeinhin Hämoriden nennt und als Betroffener am liebsten totschweigt.
Wucherungen am Gewebe, die eigentlich nichts anderes als erschlafftes Bindegewebe. Dieses Bindegewebe kann den im Inneren des Blutschwammes herrschenden Druck nicht mehr ausgeglichen uns es bilden sich Ausstülpungen. Werden diese zu große, treten sie aus dem After aus und werden sichtbar. Diese Bindegewebserschlaffung kann durch einige Faktoren begünstigt werden. Neben einer angeborenen Bindegewebsschwäche kann übermäßiges Pressen beim Stuhlgang ebenfalls zur Bildung der gefürchteten Ausstülpungen führen. Begünstigt wird dies oft durch zu harten Stuhl, der als Folge von Ballaststoff armer Ernährung und mangelnder Flüssigkeitsaufnahme ist. Gefährlich ist die Angelegenheit zunächst einmal nicht, nur sehr unangenehm. Wird jedoch nicht behandelt, so können tatsächlich gefährliche Nebenerkrankungen entstehen, bis hin zum Eindringen von Fäkalkeimen in die Blutbahn und Blutvergiftungen. Verschweigen ist zwar eine natürliche Reaktion, ist das Thema doch stark tabuisiert, dennoch ist Hilfe notwendig. Im Regelfall kann man sich an den Hausarzt wenden, der in den meisten Fällen eine Behandlung verordnen kann. Diese Möglichkeit sollte man auf jeden Fall wahrnehmen, um Gesundheitsrisiken auszuschließen oder eine wesentlich langwierige Folgeerkrankung, etwa eine Darmfissur, zu vermeiden. So klingen die Beschwerden nach ein paar Tagen wieder ab und das Wohlbefinden ist wieder hergestellt.