Casein – das antikatabole Protein!
19. Januar 2017Casein ist ein Proteinbestandteil der Milch und hat sich in der Bodybuilding Szene mittlerweile einen Namen gemacht als so genanntes „Night Time Protein“ oder ist den „Nacht Formulas“ in aller Regel Hauptbestandteil. Der Grund ist dementsprechend simpel: Die Verdauung von Casein dauert sehr lange an. Je nach dem, um welche Art von Casein es sich handelt, also wie be- und verarbeitet das Produkt ist, kann dieser Prozess bis zu acht Stunden andauern.
Für Bodybuilder ist es also ein perfektes Protein, um es vor dem Schlafen zu nehmen oder immer dann, wenn man weiß, dass man über einen längeren Zeitraum nicht zum Essen kommt. Die langsame Abgabe der Aminosäuren des Caseins ins Blut, versorgt den Organismus kontinuierlich mit Baustoffen. Eine Sache, auf die Bodybuilder höchsten Wert legen. Als antikataboles Protein ist Casein außerdem deshalb bekannt, weil man in verschiedenen Studien zeigen konnte, dass Casein den Proteinabbau im Körper reduzieren kann. Durch die stetige Versorgung mit Eiweißbausteinen, besteht kein Grund für unseren Organismus, körpereigene Proteine anzugreifen und abzubauen. Er schnappt sich dazu lieber die sich im Blut befindlichen Aminosäuren.
Es konnte sogar gezeigt werden, dass Casein aufgrund dieser Wirkung im Vergleich zum „anabolen“ Whey-Protein mehr Muskulatur aufbauen kann. Dabei wurden unterschiedliche Gruppen entweder mit Whey-Protein oder Casein versorgt und nach mehreren Wochen untersuchte man Muskel- und Körperfettgehalt der einzelnen Personen. Die Caseingruppe schnitt dabei besser ab. Und das, obwohl das Casein eine geringere biologische Wertigkeit aufweist als Whey-Protein. Daraus könnte man schlussfolgern, dass Casein nicht unbedingt mehr Muskelmasse aufgebaut hat, sondern die Abbaurate an Proteinen so drastisch gesenkt hat, dass unterm Strich mehr übrig blieb in Sachen Muskulatur bzw. die Steigerung der Aufbaurate durch Whey-Protein nicht so groß war, wie die antikatabole Wirkung des Caseins. Und dennoch kann man nun nicht sagen, welches der beiden Proteine besser ist. Am sinnvollsten erscheint ein kombinierter Einsatz, um die positiven Effekte beider Komponenten voll ausnutzen zu können.